Wetter: Bedeckt aber trocken, kaum noch Wind, unverändert um die 20 Grad. Hierzu passt unser Motto: Hauptsache es hat nicht geregnet.
Das Frühstücksbuffet war reichlich. Nur die Brötchen waren gegenüber unseren Odenwälder Brötchen extrem klein. Wenn man da eine Scheibe Wurst drauf gelegt hat, hing sie rundherum herunter. Aber man konnte ja unbegrenzt viele nehmen.
Die Nachschwärmer kamen spät zum Frühstück, aber sie kamen. Sie sahen zum Teil noch etwas zerknittert aus, waren aber sonst recht fit.
Klaus vermutete hinter jedem Nicht-Kaffeetrinker einen anonymen Alkoholiker. Stefan F. trank Tee. Klaus fragte sofort, ob da etwas „scharfes“ drinnen wäre. Dann holte sich Jacky „Kaba“. Prompt kam die gleiche Frage. Klaus hat aber nicht verraten, was er in seinen Kaffee gemixt hatte.
Andreas erzählte von einer äußerst unruhigen Nacht. Er teilte sich ein Zimmer mit Messi. Auf die Schnarch-Geräusche von Messi war er aber nicht vorbereitet. Trotz Ohrstöpsel konnte er ihn deutlich schnarchen hören. Das Schnarchen war anscheinend zu vergleichen mit den Start-Geräuschen eines Düsen-Jets. Andreas meinte jedenfalls: „So etwas habe ich noch nie gehört“.
Nach dem Frühstück begann das Tages-Programm mit einer Stadtrundfahrt mit der „Bimmelbahn“. Wir hätten besser einen Bus genommen, denn wenn es über Kopfsteinpflaster ging, dann wurde das Frühstück bei allen ganz schön durcheinander gewirbelt. Nachstehend ein paar Stationen: Dom, Museum Ludwig, Römisch-Germanisches Museum, Altstadt, Neues Rathaus, Alter Markt, Kirche St. Martin, Severin Brücke.
Am Schokoladenmuseum bzw. am Sport- und Olympiamuseum verließen wir die Bimmelbahn, denn dort war ein kleiner Markt. Natürlich gab es da auch Getränkestände. Und nach so viel Kultur und Informationen mussten wir doch unseren Flüssigkeitshaushalt auf Vordermann bringen.
Nach dieser flüssigen Stärkung widmeten wir uns wieder der Kultur und besuchten das Sport- und Olympiamuseum. Das Museum war wirklich sehr interessant. Denn neben vielen anderen Sportarten war natürlich auch König Fußball stark vertreten. Nur die Luft im Museum war sehr warm, und vor allen Dingen trocken. Also ging es wieder zurück zum Getränkestand zwecks Flüssigkeitszufuhr.
Mit dem nächsten Programmpunkt wurde ein Wunsch von Jacky erfüllt, und es wurde eine Fahrt mit einem Rhein-Schiff gebucht. Hierbei kam es zu einer Besonderheit: Die Wartezeit von 20 Minuten haben wir ohne Getränke überstanden. Unglaublich. Die Fahrt mit dem Schiff war sehr entspannend und zudem wurden wir mit weiteren Information über die Stadt Köln versorgt.
Obwohl es an Bord auch Bier gab, sehnten wir uns doch nach den Kneipen der Altstadt und stiegen daher an der Anlegestelle „Dom“ aus. Wir landeten in Peters Brauhaus.
Für das Abendessen benötigten wir noch eine Reservierung. Das war nicht so einfach, denn wir waren 14 Personen und viele Plätze waren schon vergeben. Schließlich konnten wir bei Papa Joe’s Biersalon 14 Plätze für den Abend buchen.
Der Rest des Nachmittags stand zur freien Verfügung. Einige flanierten durch die Stadt, oder unternahmen etwas anderes (was auch immer). Eine größere Gruppe machte Rast an dem schönen Platz „Alter Markt“, um endlich auch wieder einmal feste Nahrung zu sich zu nehmen.
Das Wetter war immer noch bewölkt und inzwischen war auch der Wind wieder etwas aufgefrischt. Aber die Temperaturen waren sehr angenehm. Und so machte es Spaß, draußen zu sitzen und die vielen Gruppen von Junggesellinnen- bzw. Junggesellen-Abschiede zu beobachten. Wir waren überzeugt davon, dass es garantiert in ganz Deutschland keinen Ort gab, an dem mehr solcher Gruppen unterwegs waren, als hier in Köln.
Dann kam auf einmal Leben in den ganzen Platz. Zuerst erschienen zwei Fernsehteams. Wir dachten sofort, dass diese Teams uns Odenwälder filmen wollten. Doch dann kamen jede Menge Polizeiautos. Da war uns schnell klar, dass die Kamera-Teams nicht wegen uns da waren. Schließlich löste sich das Rätsel auf und ein Demonstrationszug überquerte den Platz. Unter dem Motto „Liebe für alle, Hass für keinen“ demonstrierten Muslime dagegen, dass Terroristen ihre menschenverachtenden Anschläge oft mit dem Islam begründen. Die Demonstranten motivierten die Passanten zum Mitmachen mit dem Ruf „Alle Kölner reiht euch ein“. Na ja, da wir ja keine Kölner sind, blieben wir lieber sitzen. Am Schluss kamen dann wieder etliche Polizeiautos. Danach war der Spuk vorbei.
Nach einer kleinen Pause im Hotel starteten wir um 19.30 Uhr zum Abendessen. Unglaublich, was in der Altstadt los war. Alle Kneipen waren voll besetzt, sowohl drinnen, als auch draußen. Zum Glück hatten wir reserviert. Allerdings war die Kneipe nicht der Brüller, denn die Tische waren etwas klebrig, und es dauerte sehr lange, bis das Essen kam. Besonders tragisch: Zu Nils sagte der Kellner, nachdem er bereits einige Zeit gewartet hatte, dass der bestellte Fisch „aus ist“. Fisch ist scheinbar auch nicht, genau wie Kaffee, die Spezialität der Kölner Kneipen. Zudem konnte man zwei Puppen (Tünnes und Schäl) durch Geldeinwurf zum Musizieren bringen. Das war am Anfang lustig, dann aber eher nervend. Nur Jacky war zufrieden, denn inzwischen war seine Tochter Annika wieder anwesend.
Wir beschlossen daher, zur Brauerei „Früh“ zu gehen, denn dort ging es gemütlicher und professioneller zu. Und der Laden war so groß, dass man immer einen Platz bekam. In den großen Räumlichkeiten bei „Früh“ konnte man sich auf dem Weg zum WC durchaus verlaufen.
In dem WC-Raum gab es ein Becken, in das man vom Magen nicht mehr gewolltes Essen und Trinken abladen konnte. Sehr praktisch. Aber von uns machte niemand Gebrauch davon.
Inzwischen war noch Luca, ein junger Arbeitskollege von Annika, hinzugekommen. Wir versuchten vergeblich, ihm Odenwälderisch beizubringen. OK … in der Kürze der Zeit war das natürlich auch nicht möglich. Annika und Luca verließen dann die Truppe und zogen alleine los. Andre machte den Vorschlag, dass wir dahin gehen „wo die Luft brennt“. Also zogen auch wir weiter.
Unheimlich, was in diesen Kneipen zu vorgerückter Stunde immer noch los war. In manchen wurde nur getrunken. In anderen gesungen und getanzt. Allerdings wurde erzählt, dass man in einer dieser Kneipe nicht umfallen konnte, weil man am Boden festklebte. Vor den Kneipen standen oft Türsteher, mit den Ausmaßen von Kleider-Schränken. Die hatten Oberarme, wie wir Oberschenkel. Irgendwie sahen wir scheinbar vertrauenswürdig aus, denn wir wurden nie abgewiesen.
Schließlich gab es den ersten Schwund. Ein Kollege wollte unbedingt Jazz-Musik hören. Andere sehnten sich nach ihrem Bett. Der Rest ließ die Luft weiter brennen.
Ausgerechnet dem Trupp der ältesten Alten Herren machte man auf dem Heimweg zum Hotel noch das Angebot, sie zu einem „Sex-Club“ zu fahren. Daraufhin beschleunigte die Truppe das Tempo, um nicht in Versuchung gebracht zu werden und um sicher im Hotel zu landen.
Ein Kollege wollte sich unbedingt noch die Schaufenster vom „Römisch-Deutschen Museum“ betrachten. Na ja, wenn das hilft, runterzufahren und die nötige Bettschwere zu erreichen, dann ist dagegen nichts einzuwenden. Jeder hat eben seine eigenen Methoden.