Nils hatte 3 Ferienwohnungen a 3 Doppelzimmer gebucht. Alle Wohnungen waren in einem perfekten Zustand. Allerdings mussten wir die Betten selbst beziehen. Das war nach dem vielen Quellwasser gar nicht so einfach. Man munkelt, dass mindestens eine Person auf das Beziehen des Bettes verzichtet hat. Des Weiteren gab es pro Haus nur eine Rolle Klopapier. Und natürlich kein Bier. Diese wichtigen Sachen mussten später noch besorgt werden. Nachdem wir uns auf die drei Häuser aufgeteilt hatten und sich jeder ein Bett (bzw. ein Sofa) gesichert hatte, gingen wir zum gemeinsamen Abendessen in das „Alte Zollhaus“. Hier wurde uns ein Super-Essen serviert. Es gab Salate, Pommes, Kartoffel, Soßen, Schnitzel, Schweinelendchen, Fisch und einen Nachtisch.
Nach diesem wirklich hervorragenden Essen, kurwandelten wir dann gut gestärkt in Richtung Nordsee. Wir wollten endlich den Jadebusen sehen. Und da war er. Sogar mit Nordseewasser gefüllt. Nils kam seinem Job als Reiseleiter nach und gab uns umfassende Informationen über die Gegend und über die Nordsee. Er zeigte uns auch das Kurhaus, weil wir dort zum Frühstück angemeldet waren. Hier nahm Reinhard eine Auszeit, die auf das gute Quellwasser zurückzuführen war. Er nahm aber später das Rennen wieder auf. Die nächsten Bierchen gab es im „Alten Kurhaus“, mit Blick auf die Nordsee und serviert von der quirligen Chefin Elke. Der Abschluss dieses wunderschönen Tages erfolgte dann individuell in den einzelnen Häusern.
Die erste Frage am nächsten Morgen von Timo, nachdem er Jacky am Fenster gesehen hat: „Willst du einen Ouzo?“. Dieser Tag kann ja nur gut werden. Allerdings ist Reinhard noch immer etwas „Quellwasser geschädigt“. Das Frühstück im Kurhaus war sehr gut. Es war alles da, was zu einem guten Frühstück gehört. Man merkte aber doch, dass Einigen die anstrengende Anreise und das anschließende Kulturprogramm noch in den Knochen steckte. Was hilft in einem solchen Fall? Richtig – ein Konterbier!
Der nächste Programmpunkt bestand aus einer Fahrradtour. Hubert hatte Probleme mit seiner Stange (natürlich nicht mit seiner, sondern mit der des Fahrrades). Na ja, wir sind halt alle nicht mehr so gelenkig wie früher. Die Tour hat uns alle gefordert: Wir mussten Steigungen zwischen 0,0% und 0,2% bewältigen. Nach gefühlten 100 km machten wir endlich Rast in Varel. Nein, nicht um Bier zu trinken, sondern um den kulturellen Teil mittels Informationen durch die Reiseleitung zu erfüllen. Vor der Weiterfahrt fühlte sich Timo am Hinterrad festgehalten. Er hatte aber nur vergessen, sein Radschloss zu öffnen. Dann ging es relativ schnell und nach kurzer Strecke endlich an die Tränke. Jacky hatte es so eilig, um an das kostbare Nass zu kommen, dass er an ein Fahrrad gestoßen ist. An und für sich nichts Schlimmes. Aber einige Fahrräder standen in einer Reihe und sind daher wie Dominosteine umgefallen.
Danach wieder Kultur: Besichtigung einer der größten Mühlen Deutschlands. Ging aber nur von außen, da der Eingang verschlossen war. Dann hat einer einen Brunnen entdeckt. Um die Tiefe festzustellen, wurde der Vorschlag gemacht, Marc’s Handy reinzuwerfen und zu zählen, wieviel Sekunden es dauert, bis es „platsch“ macht. Irgendeiner hat dann gemeint, dass es noch besser wäre, wenn Marc hierbei das Handy noch festhalten würde. Ja, ja, wenn du so Freunde hast, brauchst du keine Feinde. Der Brunnen war übrigens ca. 1,50 m tief und so trocken, wie unsere Kehlen.
Dann ging es zu den mit Spannung erwarteten „Bruchkeksen“. Einige haben eingekauft. Andere haben gesagt, Kekse machen nur noch mehr Durst und wer weiß, wann wieder eine Tankstelle kommt. Die nächste Station war der Wasserturm von Varel. Er ist ca. 50 m hoch und von oben hat man einen herrlichen Aus- und Rundblick. Leider sind nicht alle mit hoch gegangen. Das wäre bestimmt anders gewesen, wenn es sich um einen „Bierturm“ gehandelt hätte.
Was kommt nach der Kultur: Richtig … Durst löschen. Die einleitend erwähnte Regieassistenz karrte mit dem Auto Bier heran. Leider kam es kurz zuvor zum Super-Gau: Unser Gegner hat das geplante Fußballspiel abgesagt. Das sorgte doch für einige Enttäuschungen, denn wir hatten uns auf das Spiel gefreut und daher auch etwas zurückhaltend Bier getrunken. Diese Zurückhaltung wurde dann abgelegt und es ging über zum „Frustsaufen“.
Auf dem Rückweg sorgte dann Marc für Aufregung. Nach einer Pinkelpause war und blieb er verschwunden. Walter, Hubert, Reinhard und Jacky warteten auf ihn. Versuche, ihn per Handy zu erreichen, waren erfolglos. Da machten sich die Herren doch echt Sorgen Denn Marc ohne eingeschaltetes Handy ist eigentlich unvorstellbar. Es hätte ja sein können, dass er gestürzt ist und Hilfe braucht. Reinhard ist sogar einen Großteil der Strecke zurückgefahren. Ohne Erfolg. Zu allem Überfluss begann es dann auch noch zu regnen. Kurze Zeit später hat sich zum Glück alles geklärt. Er hat gepostet (oder geprostet?) „Bin in Varel und trinke Bier“. Vermutet wird, dass er leicht bis mäßig benebelt war und nach der Pinkelpause in die falsche Richtung, also wieder zurück nach Varel, gefahren ist. Jemand von den Kumpels, die sich Sorgen gemacht haben, hat gemurmelt, dass der zweite Vorschlag mit dem Brunnentest eigentlich gar nicht so schlecht war.
Zum Abendessen haben wir uns in einem der gemieteten Ferienhäuser getroffen und die Geschenke verzehrt, die eigentlich für unseren Fußballgegner gedacht waren: Kochkäse, Handkäse und selbst gemachten Apfelwein. Darüber hat sich Wolfgang, als überzeugter Apfelweintrinker, natürlich besonders gefreut. Es ist zwar nicht unbedingt originell, als Odenwälder an der Nordsee selbst mitgebrachten Kochkäse zu essen. Aber es handelte sich ja um einen Notfall.
Nach dem Essen ging es dann per Taxi auf das Stadtfest nach Varel. Das Wetter war inzwischen wieder gut und so stand einem schönen Umtrunk nichts im Wege. Weniger gut war, dass das Bier in Plastikbechern ausgeschenkt wurde, und diese Becher auch nur 0,2 Liter enthielten. Man war ja ständig am Bierholen und hat somit von der Queen-Coverband nicht viel mitbekommen. Die meisten „älteren Semester“ haben daher den Abschluss lieber bei Elke gemacht und dort anständig gezapftes Bier aus normalen Biergläsern getrunken. Die „Jugend“ ist noch auf dem Fest geblieben. Es wurde erzählt, dass nach der „Queen-Band“ eine sehr gute „Allround-Band“ gespielt hat und die Herren Paddy, Timo und Stefan Messi voll abgerockt haben. Unter anderem wurden „Helene Fischer-Lieder“ in Form von Punk-Rock gespielt. Die Stimmung war super, nette Leute, viel Spaß. Quasi ein internationales Saufen ohne Streitigkeiten. Wie gesagt … so erzählt man.